Am 1. Dezember 1946 Landtagswahl und Volksentscheid
In Gersthofen im Stimmkreis Augsburg-Land waren am 01. Dezember 1946 insgesamt 2.968 Einwohner wahlberechtigt; davon 1.804 (!) weiblich und 1.164 männlich. Als Besonderheit dieses Wahltages ist aus dem Wahlprotokoll zu entnehmen, dass 326 Wählerinnen und Wählern, demnach zehn Prozent, wegen Nazizugehörigkeit die Wahlberechtigung untersagt wurden. Bei dieser Wahl hatte jeder Wähler eine Stimme.
CSU-Kandidat Albert Kaifer wurde in den Landtag gewählt
Bei der Wahl zum Landtag entfielen in Gersthofen von den 2.204 gültigen Stimmen auf Albert Kaifer, Neusäß, (CSU) 854 Stimmen (39%), August Ulrich, Göggingen, (SPD) 823 (37%), Karl Wiedemann, Augsburg, (KPD) 136 (6%), Julius Höllerer, München, Wirtschaftliche Aufbau-Vereinigung 325 (15%) und Karl Dieminger, Welden, (FDP) 66 (3%) der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag in Gersthofen knapp unter dem Landesdurchschnitt bei 74 Prozent. Über den Wahlkreis Schwaben wurde in den 1. Bayerischen Landtag der Neusäßer Bürgermeister und spätere Landrat Albert Kaifer (1948 – 1962) gewählt. Kaifer gehörte dem Bayerischen Landtag als Abgeordneter des Stimmkreises Augsburg-Land und Wertingen bis 1954 an.
Das Ergebnis vom 01. Dezember 1946 auf Landesebene: CSU (52,29%), SPD (28,60%), WAV (7,39%), KPD (6,07%), FDP (5,65%). Bei absoluter Mehrheit der CSU wurde Dr. Hans Ehard (CSU) zum Bayerischen Ministerpräsidenten gewählt. Das gebildete Koalitionskabinett aus CSU, SPD und WAV hatte keine lange Lebensdauer. Ende war im September 1947.