50 Jahre Karl-Heinz Wagner

Zeitgeschichte

Karl-Heinz Wagner im Jahr 1972 als Stadtrat gewählt. Seitdem 50 Jahre im Gersthofer Stadtparlament.

Eine kommunale Wahlperiode beginnt nach einer im März vorausgegangenen Wahl in der Regel immer am 1. Mai. „Nicht so vor 50 Jahren“ erinnert sich Stadtrat Karl-Heinz Wagner. Zeitverzögert bedingt durch die Auswirkungen der seinerzeitigen Gemeindereform wählten damals auch die Gersthofer erst am 11. Juni 1972.

Zu seiner konstituierenden Sitzung traf sich der neu gewählte Stadtrat dann am 5. Juli 1972. Acht von den insgesamt 24 Stadträten wurden an diesem Tag als „Neulinge“ vereidigt. Unter ihnen auch Karl-Heinz Wagner, damals mit 25 Jahren das jüngste Stadtratsmitglied. Heute ist er an Lebensalter der älteste Stadtrat. Seine Stadtratszugehörigkeit beträgt zwischenzeitlich 50 Jahre. Eine außergewöhnliche Zeit.

„Weiß und seine Mannschaft“ war in der Wahl 1972 das erfolgreiche CSU-Wahlkampfmotto. Das Ergebnis: Karl J. Weiß wurde mit 66,5 Prozent wieder zum 1. Bürgermeister gewählt. In der Wahl 1972 wurde die Zahl der Stadträte von bisher 20 auf 24 erhöht. Die CSU-Fraktion hatte eine Stärke von 12 Mitgliedern. Obwohl die Rathaus-CSU rechnerisch mit dem 1. Bürgermeister die Mehrheit hatte, kooperierte sie mit den beiden Stadträten der Freien Wähler. Am 5. Juli 1972 wurde Markus Deffner, früher CSU-Fraktionsvorsitzender, zum Dritten Bürgermeister gewählt. Als Fraktionsvorsitzender kam Leonhard Schmid in dieses Amt. Im Jahr 1972 waren noch zwei Landwirte im Stadtrat vertreten. Sechs der Ratsmitglieder waren Beschäftigte der damaligen Hoechst AG.

 

Bei den Altvorderen herrschten damals noch klare Regeln. Sie ließen den neuen Kollegen wissen, dass man zunächst die Zeit mit Zuhören, dem Lernen des kommunalpolitischen Einmaleins und mit Sammeln von Erfahrungen verbringen solle. Weil von den älteren Räten deshalb viel an Detailwissen vermittelt wurde, waren die Sitzungen oft von einem Open End bis hinein in den späten Abend bestimmt. 

In der Sitzung am 5. Juli 1972 wurde auch Hermann Meichelböck, später dann Stadtbaurat, als neuer Mitarbeiter vorgestellt.

Die Zeit im Juli 1972 stand immer noch unter dem Eindruck der Gebietsneugliederung. Bei dieser Reformmaßnahme musste Gersthofen um das Gebiet südlich der Autobahn bangen. Die Stadt Augsburg wollte ihr Gebiet bis zur Autobahn abgerundet wissen; auch um den massiven Einsprüchen vieler Bürger gegen die Augsburger Kläranlagenerweiterung so besser begegnen zu können. Dank hartem Widerstand des Stadtrates und der Bürgerschaft konnten das Eingemeindungsbegehren der Stadt Augsburg verhindert werden. 

 

 

 

Karl-Heinz Wagner

in der CSU: 
Mitgliedschaft, Funktionen, Ämter, Mandate  
 
Eintritt in die CSU:           01.01.1964

Ämter im Ortsverband:     
in 1964  kommissarischer Schatzmeister

22.01.1965 – 08.11.1973    Schatzmeister

08.11.1973 – 26.11.1982    Ortsvorsitzender

14.01.1983 – 12.03.2009     stellv. Ortsvorsitzender

12.03.2009 – 26.02.2015     Mitglied im Ortsvorstand

26.02.2015 – 16.09.2021     Schriftführer

16.09.2021 – bis heute        Mitglied im Ortsvorstand

Delegierter zur Kreisvertreterversammlung seit:  30.01.1970

 
Ämter in Kreisverband:
11.12.1982 – 02.04.2011   Mitglied im Kreisvorstand
02.04.2011  kooptiertes Mitglied Kreisvorstand

Viele Jahre gewählter Delegierter zum Landesparteitag und Bezirksparteitag


Ämter im CSU-Bezirksverband Augsburg-Stadt:
Kooptiertes Mitglied der CSU-Kreisvorstandschaft Augsburg-West und Mitglied der Bezirksvorstandschaft von 2003 bis 2013 als Bezirksrat.

Politische Mandate:

Stadt Gersthofen     
seit 01.07.1972  Stadtrat (50 Jahre)
1978 – 1984       3. Bürgermeister
1984 – 2014       2. Bürgermeister
ab 01.05.2020 –  weiterer Bgmstr.-Stellvertreter        

Landkreis Augsburg                
1978 – 2020       Kreisrat

Bezirk Schwaben          
1998 – 2013     Mitglied des Schwäb. Bezirkstages