Gersthofen ändert sein Gesicht

Bürgermeister Karl J. Weiß und die CSU leiten
erfolgreiche Stadtentwicklung ein

Vom Autoverkehr gestresste Bürger können aufatmen
Stadtkern für Entwicklung frei gemacht
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Der Beginn eines gewaltigen Wandels##

Derzeit wird viel über das Potenzial der Weiterentwicklung und des künftigen Wachstums der Stadt Gersthofen geredet. Bei diesen Überlegungen ist keinesfalls zu vergessen, dass die entscheidenden Voraussetzungen für eine epochale Wende in Gersthofens Entwicklung grundlegend vor vierzig Jahren getroffen wurden. Da rollte ab dem 16. Oktober 1981 der überörtliche Verkehr nicht mehr durch, sondern um die Stadt vorbei.

Damals: Ende des Verkehrschaos in der Ortsmitte
Die vom Autoverkehr gestressten Bürger konnten nun endlich aufatmen, denn der Durchgangsverkehr als Verkehrschaos mit täglich rund 30 000 (!) Fahrzeugen war aus der Augsburger- und Donauwörther Straße auf die neue B 2 verbannt.

Innenstadtbebauung eingeleitet
Zeitgleich am 10. Oktober 1981 wurde der Stadtkern für eine künftige Entwicklung „frei gemacht“. Durch die Verlagerung des Festplatzes hinter dem Rathaus an die Schubertstraße ergab sich die große Chance für eine längst fällige Stadtentwicklung und für weiteren Aufschwung der damals 17 000 Einwohner zählenden Stadt.

Bürgermeister Karl J. Weiß voller Freude
In seiner Festansprache war der damalige Bürgermeister Karl J. Weiß voller Freude. „Wir erleben heute eine Sternstunde, die sich nur in großen Zeitabständen bietet. Jetzt haben wir die Gelegenheit, das „innere Leben“ unserer Stadt zu beleben. Dazu gehört auch eine sinnvolle Entwicklung eines Stadtzentrums hinter dem Rathaus-Bereich und des ehemaligen Viehmarkts. Gersthofen ändert sein Gesicht“, so beschrieb der Bürgermeister euphorisch die neue Situation.

Die CSU in Verantwortung und durch Beharrlichkeit erfolgreich

Bis zu dem Tag, ab dem es in Gersthofens Mitte ruhiger wurde, ging allerdings ein Jahrzehntelanges Warten voraus. Es war ein schwieriger Prozess, den die Gersthofer CSU und ihre Mandatsträger im Stadtrat in den 70er Jahren verantwortungsvoll begleiteten und durch Beharrlichkeit schließlich erfolgreich beendeten. „Nichts für schwache Nerven“, erinnert sich ein Zeitzeuge, denn im Widerstreit der Interessen von Bürgern und Politik verhärteten sich oft die Fronten. Verzögerungen gab es auch durch die häufigen Wechsel von insgesamt sechs Bundesverkehrsministern, in deren Amtszeiten die „Gersthofer Umgehungsstraße“ zu einem fast „ewigen Thema“ wurde. Oft waren es entmutigende Mitteilungen über Finanzierungs- und Planungsprobleme, die das Bundesverkehrsministerium aus dem damaligen Sitz in Bonn ins Gersthofer Rathaus aussendete.

Das Autobahnkleeblatt im Jahr 1989 der endgültige Abschluss
Bei der Inbetriebnahme der neuen B 2 verwiesen die Festredner nicht nur auf die Vorteile der neuen Ortsumfahrung. Sie forderten nachdrücklich eine baldige Fortführung der neuen Straße über die Westtangente zur B 17. Diese erhebliche Verkehrsentlastung erfolgte dann im Dezember 1989 als Autobahnanschluss in Form eines vierblättrigen Kleeblatts, das die Autobahn A 8 und die B 2 neu verbindet.

Rückblick auf den langen Weg der Gersthofer Umgehungsstraße

Die Gersthofer „Umgehungsstraße“ hat als Jahrhundertwerk eine lange und wechselvolle Geschichte. Schon im Jahr 1932 gab es Überlegungen die Ortsdurchfahrt durch eine zweite Straße zu entlasten. Im Jahr 1953 wurde die erste Trasse geplant. Diese scheiterte damals an den Einsprüchen von Anliegern. Der jetzige Straßenverlauf im Westen der Stadt wurde im Jahr 1963 festgelegt. Geplant waren eigentlich der Bau und die Fertigstellung schon in der Zeit von 1971 bis 1975. Eine Reihe von Untersuchungen über andere Planungsmöglichkeiten sorgte aber für eine Verzögerung, ehe die Regierung von Schwaben dann im Jahr 1978 einen zweiten Planfeststellungsbeschluss mit erweiterten Lärmschutzmaßnahmen erließ. Im gleichen Jahr begann dann auch die dreijährige Bauzeit.

Vorher sorgte eine im Jahr 1976 gegründete Bürgerinitiative dafür, dass der Weg bis zum Baubeginn im Jahr 1979 noch lang und mühevoll war. Die Anlieger wollten wegen befürchteter Lärmbelästigungen bis zuletzt eine Verlegung der neuen B 2 auf die Westseite der Bahnlinie erreichen. Bewohner in der Johann-Strauß-Straße und der Thyssenstraße erhielten mit ihren Klagen vor Gericht einen verbesserten Lärmschutz zugesprochen.

Durch die juristischen Auseinandersetzungen und den dadurch bedingten Verzögerungen waren damals die ständig knapper werdenden Bundesmittel für einen vierspurigen Ausbau stets in Gefahr. Nachdem dann im Bundeshaushalt 1981 aber doch noch weitere 4,2 Millionen Mark für die neue B 2 flottgemacht werden konnten, stand dem geplanten Abschluss der Bauarbeiten im geplanten Umfang nichts mehr entgegen. Bis zur Verkehrsfreigabe wurden rund 32 Millionen Mark „verbaut“.