Jahrelange politische Diskussionen gingen dem Traum eines Innenstadtkonzeptes voraus, doch noch immer ist keine Einigung in Sicht. Betrachtet man unsere Innenstadt aus der Vogelperspektive, ist klar zu erkennen, welches Brachland uns da von unten anlacht. Auf der einen Seite das sogenannte „Loch“, das jetzt Potenzialfläche genannt wird, auf der anderen Seite der zugepflasterte Rathausplatz, eine öde Steinwüste. Und daneben der Stadtpark, die aktuell einzige Grünfläche im Zentrum und dennoch recht stiefmütterlich behandelt.
Im Dezember 2019 kaufte die Stadt das Grundstück der Potenzialfläche zu sage und schreibe 20 Millionen Euro – selbst für die reiche Stadt ein großer Brocken. Die damalige Entscheidung war sehr umstritten. Nach dem Kauf aber gilt: Da wir nun „Herr des Verfahrens“ sind, können wir selbst entscheiden, was dort passiert. Einigkeit bestand aber auch darüber, dass zumindest ein Teil der Ausgaben durch die Bebauung des Stadtparks kompensiert werden soll.
Die „grüne Lunge“ der Innenstadt könnte also direkt in die sogenannte Potentialfläche verlegt werden. Um dieser Idee nachzugehen, wurde ein Büro beauftragt, das sehr schlüssig darstellte, dass die Verlagerung der Grünfläche und die Verschmelzung mit dem Rathausplatz durchaus einen großen Charme haben könnte.
Seitdem hat sich – natürlich bedingt durch Faktoren, die nicht zu beeinflussen waren, aber auch durch den mehrfachen Wechsel von zuständigen Führungskräften in der Gersthofer Stadtverwaltung – nicht viel getan. Bis auf einen kurzen Schlagabtausch bezüglich der geradezu absurden Verkehrsführung durch die Ludwig-Thoma-Straße, die als großer Durchbruch in unserem Mobilitätskonzept gepriesen wurde, blieb es sehr still um dieses Thema. Umso erfreulicher ist es nun, dass wieder Fahrt aufgenommen werden soll.